Freitag, 14. März 2008

Meine Kreise sind in Unordnung.


Heute morgen lieg ich auf der Seite im Bett und denk nach, geöffneten Auges, rennt da ne Spinne an meiner Nasenspitze vorbei! Düst in Schallgeschwindigkeit Richtung Kopfkissen, das dreiste Vieh, weil die wohl denkt, ich hab die Augen zu. Weiß der Geier, wie oft die das schon gemacht hat.
"Ach nö, Liesl, lass uns ruhig oben rum gehen, die pennt wie ein Stein."
Ich am kreischen, wir, nicht minder schnell, aus dem Bett raus, Herzinfarkt dämmert am Horizont. "Was'n los?" "Da! Kreisch! Spinne!" Großes Kreischen, "Wo?" "Da!" "Kreisch!". Das totale Chaos. Um es mal kurz zu machen: Wir haben sie nicht wiedergefunden, die Spinne. Zu meiner gesteigerten Unruhe. Da ich ja nicht so wirklich buddhistisch bewegt bin, pflege ich Spinnen nämlich kalt zu machen, ich oder die, für uns beide ist in dieser Stadt kein Platz. Und jetzt sitzt da irgendwo ne Spinne unter meinem Bett und kichert sich mit Liesl ins Fäustchen.
"Hach, das war herrlich, so aufregend, das mach ich morgen wieder!"
Und jetzt frag ich mich: Wo sind unsere Tiere, also die Säuger, die Legalen quasi, wenn man sie mal braucht? Zerkratzen das Mobiliar, flusen die Wohnung voll, fressen, als gäbs kein morgen, und bellen/schnurren einen aus dem Bett, wann sie lustig sind. Aber wenn mal Not an der Frau ist? Dann schlafen die durch. In aller Seelenruhe. Die haben noch nicht einmal die Köpfchen gehoben, unser Hundi und unser Mietzekätzchen, als wir keischend vor dem Bett standen. Hat die null interessiert.
Einmal, vor zwei Jahren etwa, es war ganz tief in der Nacht, erwachten wir, weil vor unserem Fenster Jugendliche Auto für Auto die Fahrerscheibe eindrückten, das Autoradio rausholten und ab und zu noch einen Rückspiegel abtraten. Als gäbs nichts Natürlicheres. Wir schwer in Sorge um unsere Wagen, doch dann dachten wir uns: "Der Hund, der Hund! Rettung in letzter Sekunde! Das Bellen wird sie vertreiben, die Unholde! Hosiannah in der Höh!"
Der Hund lag in seiner Wanne und schlief. Und schlief. Schließlich trugen wir unsere 20 kg schwere Retterin zum Fenster. Die guckte sich das Schauspiel auf der Straße an und wollte wieder ins Bett. Fand die voll uninteressant. Was lernt uns das?
Wenn Du wilst, dass etwas getan wird, mach es selber. Oder versteckt Dich unter der Decke. Je nach dem.

1 Kommentar:

fabian hat gesagt…

also bei uns...die hunde. alle, die wir jemals hatten...das waren nicht wirklich ´hunde. es müssen irgendwelche schluffis getarnt im hundekostüm gewesen sein. anders kann ich mir das nicht erklären.