Samstag, 3. November 2012

Im Auto sitzen wir vier, und das ist inzwischen selten genug, meine drei Kinderchen und ich, welche Wonne, wir fahren die Großmama besuchen, welche geburtstagt.
Anlass genug, die Wunder der Musikwelt zu beleuchten, zu ergründen, zu begehen, zu bestaunen.
Ich schiebe eine CD rein, beginne mit der Filmmusik von "Gone With The Wind", Sie wissen schon, episch, mitreißend, ganz großes Kino, beim höhepunktigen Orchesterjubilieren brülle ich "Na, macht das nicht Lust, den Film zu schauen?", ein dreistimmiges "Nein" tönt zurück, nicht gelangweilt oder abwesend, sondern entschieden, bewusst, und furchtbar klar.
Es geht weiter mit "La Mamma Morta", Frau Callas natürlich, ich erkläre die Umtsände, simultanübersetze den Text, "Sorridi e spera, io son l'amore...", "Lächle und hoffe, ich bin die Liebe", meine Stimme droht zu brechen, die Miene der Barfüßigen Gräfin ist sphinxig, das Schweigen Simsons gibt mir Hoffnung, ich schaue in den Rückspiegel, um ihre Ergriffenheit auszuloten, sie hat Kopfhörer auf und liest.
An der Tankstelle reiße ich nach dem Tankvorgang die Wagentür auf, um meine Geldbörse rauszuholen, und erwische die Barfüßige Gräfin (Beifahrersitz), welche auf Befehl des Himmelblauen (Rückbank) gerade am Radio rumschraubt, um EinsLive zu finden.
Ich beschließe, es nicht persönlich zu nehmen.

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