Der magische Laden, ihr wisst schon. Er lehrte mich manches in meinem Leben, so auch Dankbarkeit. Folgendes trug sich zu, kurz und bündig.
In der Bezahlschlange eine Frau vor mir, zwischen 60 und 70, klein, dick, ne übelst sitzende Perücke auf dem Kopf, neben sich die erwachsene Tochter, die man, je nach Alter oder Political-Correctness-Grad als mongoloid, Downi oder Trisomie-21-geprägt bezeichnen würde, aber sonnig gelaunt. Die Mutter mit der schlecht sitzenden Perücke macht alles in allem keinen frohen Eindruck, sie wirkt gedrückt und klein und schwer und unendlich müde. Nach dem Bezahlen steht sie mit ihrer Tochter am Einpacktisch und packt ein, da kommt eine gleichalte Frau mit einem gleichalten Sohn angeschlenzt, der Sohn auch gehandicapt, weiß nicht, womit, aber eindeutigst gehandicapt, und die Mutter auch so müde irgendwie, und die grüßen sich alle, alte Bekannte, und ich denk schon, au scheiße, die etwas andere Krabbelgruppe, da fragt die Mutter vom Sohn:
"Und, Frau X, ihren Mann habense heute zuhause gelassen?"
Da sagt Frau X:
"Ne, der ruht sich aus, der hat doch morgen Dialyse."
Und da dacht ich mir, Charlöttchen, dacht ich mir, ist schon alles ganz gut so, wie es ist. Man kann nicht meckern.
1 Kommentar:
Ja, da relativiert sich einiges.
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