Samstag, 11. November 2017

Der Morgen ist trübe. Bedeckter Himmel, diffuses Licht, Bäume ohne Schatten. Ein Herbstblues wie aus dem Kino. Unsere Insel, niederländisches Eiland, tiefes und flaches, sie schlummert. Wir lösen uns auf im Grau, der Himmel schluckt jede Regung, federt uns milde ab. Es ist gut so, schließlich sind wir im Aufbruch.
Es waren gute Tage gewesen, voll Sonne und Farbe. Voll Gold und Blau und Braun und Weiß, voll Wind und Stille und Bewegung.
Aber jetzt beladen wir schweigend das Auto.

Wenn Du in ein Ferienhaus kommst, dann sei offen.
Dann nimm und gib. Sieh Dich gut um.
Wenn Du in ein Ferienhaus kommst, dann nimm an.
Finde die Spuren derer, die vor Dir da waren, und hinterlasse Spuren für die, welche nach Dir kommen.
Stell Dein Gepäck ab und entdecke.

Die vor uns da gewesen waren, sie hinterließen uns Salz, Kaffeefilter und ein Lustiges Taschenbuch.
Wir ließen den nächsten Seife und ein Buch mit Knobelaufgaben. Außerdem drei Muscheln, auf dem kleinen Beistelltisch beim Bücherregal.

Wenn Du in ein Ferienhaus kommst, dann unterbrich nicht den Kreislauf. Nimm und gib. Flicht das Gewebe weiter. Denn dann wirst Du immer zurückkehren, egal, in welches Haus.

Wir wollen nicht gehen. Es war ein gutes Haus, freundlich und großzügig. Wir hatten eine reiche Zeit. Auf dem Heimweg reißt der Himmel auf. Wir bummeln und sammeln Bilder, immer wieder Bilder. Beobachten Kutter, essen Fisch und Pommes. Entdecken und füllen uns die Taschen, reichlich, mit Freude und Licht und Weißt-Du-Nochs. Das ist gut so, denn vor uns liegt der Winter.

Wenn der Winterschlaf kommt, dann träumen wir in unserer dunklen Höhle, dort, in der Wärme, träumen von Häusern die waren und denen, die kommen werden. Betrachten unsere Bilder und flüstern leise.

Weißt Du noch?

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