Das fragt man sich manchmal schon, also retrospektiv gesehen, ich jedenfalls. Nach einem Elternsprechtag etwa. Oder nach einem Blick in einen leeren Kühlschrank in einer verwüsteten Küche. Aber dann sind da diese Momente. Wie heute auf dem Balkon: Ein Muttertagsfrühstück für die beste Lebensgefährtin von allen und mich. Rosen, frische Brötchen, Nutella. Zusammensitzen und ratschen.
Und dann die kleinen Höhepunkte. Für mich jedenfalls: Der Himmelblaue hat dem Walterchen einen Handball überlassen, aus Leder. Das Walterchen liebt diesen Ball, denn er sieht aus wie ein Fußball der großen Kerle im Format für kleine Kerle. Er umarmt den Ball auch gelegentlich beim Einschlafen. Und beim Frühstück erzählt der Himmelblaue dann, dass das ein echter Turnierball der letzten Handball-WM sei. Wir wundern uns und staunen. Dann fragt die bLva:
"Wo hast Du den denn her?" Schweigen.
Dann lehnt sich der Himmelblaue vor und raunzt im Verschwörerton:
"Der war mal irgendwo." Lehnt sich zurück.
Die bLva hebt nur leicht fragend die Augenbrauen. Der Himmelblaue schaut in die Runde. Und ergänzt:
"Ich hab den auch gewaschen."
Kein Mensch ist so in der Lage, mit jeder Antwort mehr Fragen aufzuwerfen, wie der Himmelblaue. Nach einer längeren Phase von "nobody expects the spanish inquisition" stellt sich heraus, dass der Ball vom Sperrmüll stammt, und eigentlich hat der Himmelblaue ja Sperrmüllheimschleppverbot, weil er das über längere Zeit mal intensiv betrieben hatte.
Aber bei einem echten Turnierhandball machen wir da gerne mal eine Ausnahme. Das Walterchen sowieso.
Tja, und deshalb würde ich die Frage, warum eigentlich Mutter werden, mit der einzig möglichen Antwort bedenken:
Darum.
Keine Entscheidung in meinem Leben hat mich, je länger sie zurückliegt, nicht nur nicht gereut, sondern so froh gemacht. Keine anderen Reichtümer, die ich jemals hätte anhäufen können. Kein anderer Weg, der mich jemals so hätte erfüllen und bestätigen können. Deshalb an dieser Stelle zum Muttertag einen großen Dank an meine wundervollen Kinder, dass sie mich zur Mutter gemacht haben.
Und an meine liebe Mutter, dass sie mich zur Tochter gemacht hat! Danke, Mutter! Einen schönen Muttertag Dir und all den anderen Müttern da draußen!
2 Kommentare:
Hülfe jetzt habsch Tränschen in den Augen - Charlotte so anrührige Worte von dir - da hab ich ja nu nicht mit gerechnet ;-)
LG
Manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen!
Ich meld mich bald mal.
LG
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