Sonntag, 28. Juli 2024

Vierzehnter Tag

27.07.2024

Klagenfurt

Uns ist urban zumute, deshalb fahren wir nach Klagenfurt, an einem Samstag. Viele Touristen, aber auch Eingeborene. Frauen in italienischen luftigen Kleidchen, Männer in legeren weißen Hemden, viele Sonnenbrillen, viel Aperol, etwas Wien, etwas Mailand. Wir wollen eine Ausstellung besuchen, außerdem wünschen wir uns ein Stück Kunst für zuhause an die Wand, etwas, das Kärnten atmet. Wir stoßen auf einen kleinen Trödelladen. Darin schönster Flohmarktkram, aber keine Bilder. Wir sprechen die Besitzerin an und sie kramt. Wir finden tatsächlich etwas, einen Druck in Schwarzweiß, eine Szene aus Friesach. Die Besitzerin taut auf, erzählt von ihrem kleinen Dorf aus dem sie stammt, bei St. Veit an der Glan, und dass sie eben jene Stelle, die der Druck zeigt, jedes Mal sah, wenn sie in Friesach zu ihrer Schule ging. Sie erwähnt das Kreuz aus der Kirche ihres Heimatdorfes, das jetzt als Hingucker im Domschatz zu Gurk ausgestellt wird, wir so lässig ah ja, waren wir gestern, wirklich fein. Wir machen inspiriert weiter zu der Ausstellung, die ist im Gebäude nebenan, worüber wir nicht traurig sind, denn die Temperaturen haben mächtig angezogen. In der Ausstellung empfängt uns göttliche Kühle und Ruhe. Gezeigt werden Werke des österreichischen Künstlers Eduard Angeli, und wir sind spontan schockverliebt in seine Kunst, sie ist von großer Ruhe und Klarheit, die Ausstellung heißt „Magie der Stille“, und das ist nicht zu viel versprochen. Danach flitzen wir noch in den großen Wappensaal im Landhaus, das ist auch so ein Ding, für Heraldiker das Disneyland schlechthin. Hier hängt von jedem das Wappen, der in Kärnten irgendwann irgendwie mal was zu vermelden hatte. Nachdem wir unsere Nacken großzügig gedehnt haben und einige Motive uns vor Rätsel gestellt haben (die drei Tauben, die einen Schwan kaltmachen beispielsweise), geht es wieder ab an den See und ins kühle Nass.



















Keine Kommentare: